Geschichte

Geschichte

Kurzer geschichtlicher Rückblick

Das Gebiet der heutigen Marktgemeinde Poggersdorf war vor mehr als 2000 Jahren Siedlungsraum der Kelten, einem Kulturvolk das über weite Gebiete Europas und Vorderasiens verbreitet war.

Bis Mitte des 19. Jh. stand das Gemeindegebiet unter der Verwaltung verschiedener Grundherrschaften. Dies änderte sich, als in der Folge der Märzrevolution 1848 das gesamte Staatsgebiet einen verwaltungsmäßigen Umbau erfuhr.
Mit der Trennung der Gewalten gingen die Bildung der politischen Bezirke und der freien Gemeinden einher.

1850 wurde die Gemeinde Poggersdorf unter dem Namen Windisch St. Michael erstmalig urkundlich erwähnt.
Im Jahr 1896 wurde die Gemeinde Windisch St. Michael mit LGBl. Nr. 17/1869 dann in „Poggersdorf“ unbenannt.

Seit diesem Zeitpunkt wächst die Gemeinde Poggersdorf kontinuierlich weiter und wurde so im Jahr 2013 offiziell zur Marktgemeinde ernannt.

 

Das Gebiet der heutigen Gemeinde Poggersdorf war vor mehr als 2000 Jahren Siedlungsraum der Kelten, einem Kulturvolk, das über weite Gebiete Europas und Vorderasiens verbreitet war. Eine Wallanlage im Bereich von Pubersdorf, das so genannte Heidenschloss, gibt heute noch Zeugnis von dieser Besiedelung.

Auch in Wabelsdorf, im Bereich der heutigen Volksschule, befand sich ein keltischer Tempelbezirk, der dem Genius Cucculatus geweiht war. Der heute noch vorhandene Keltenbrunnen ist sichtbare Überlieferung dieser Zeit. Aus einer im Kärntner Landesmuseum befindlichen Straßenkarte der Römerzeit ist ersichtlich, dass die wichtigste Verkehrsverbindung zwischen der Hauptstadt Virunum auf dem Zollfeld und der bei Globasnitz im Jaunfeld gelegenen Stadt Juenna durch das Gebiet der Gemeinde Poggersdorf führte.

Diese bedeutende Verbindung führte von Virunum über Gottesbichl, St. Thomas a. Z., Schöpfendorf, Wutschein, Ströglach, Leibsdorf, Wabelsdorf (Bettlerkreuz) und Tainach nach Juenna. Beim so genannten Toplitschkreuz nördlich von Leibsdorf liegt noch heute ein als Sitzbank benutzter Römerstein.

Im Jahre 1500 v. Chr. begann die friedliche Landnahme unseres Landes durch die Römer und im Jahre 45 n. Chr. verwandelte Kaiser Claudius das keltische Königreich Noricum in eine römische Provinz. Kärnten blieb bis 476 n. Chr. (Untergang des Weströmischen Reiches) ein Bestandteil des Römischen Reiches. Nach den Wirren der Völkerwanderungszeit, etwa 590 n. Chr., siedelten sich bei uns die Slawen an.

Sie waren ein Bauernvolk unter der Herrschaft der Awaren. Ihre Herrschaft dauerte etwa 140 Jahre. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde das slawische Element immer mehr zurückgedrängt, was seine Ursache vor allem darin hatte, dass die Grundherren, sowohl die weltlichen als auch die geistlichen, aus dem deutschen Sprachraum kamen oder dort ihren Stammsitz hatten und laufend deutsche Siedler ins Land brachten.

Kärnten war lange vor Österreich ein selbständiges Herzogtum. Der Herzog wurde am Fürstenstein in Karnburg von freien Bauern eingesetzt und nahm auf dem Herzogstuhl bei Maria Saal die Huldigung der Landstände entgegen.

Im Jahre 1335 kam Kärnten zu Österreich. Das Zollfeld mit dem Magdalensberg und dem Ulrichsberg war das politische und religiöse Zentrum Kärntens. Und das Gebiet der Gemeinde Poggersdorf befand sich in dessen unmittelbarer Nachbarschaft. Der Begriff „Herzogbauer“ ist auch in Poggersdorf teilweise nicht unbekannt. Von den vielen Notzeiten, die die Bevölkerung Kärntens im Mittelalter und in der Neuzeit erlebte, blieben auch die Menschen in unserem Lebensbereich nicht verschont. Das Pestkreuz in Wabelsdorf erinnert daran, dass im Jahre 1685 die Pest auch bei uns wütete.

1770 wurde von Kaiserin Maria Theresia das Patent, das die Zählung von Mensch, Tier und Haus sowie die Nummerierung der Häuser vorschrieb, herausgegeben.

1775 wurden die Katastralgemeinden geschaffen, um die Grundstücke lückenlos aufzuzeichnen. Im Gemeindegebiet von Poggersdorf wurden 4 Katastralgemeinden – Leibsdorf, Pubersdorf, Linsenberg und Windisch St. Michael – geschaffen.

Bis herauf ins Zeitalter der Bauernbefreiung um die Mitte des 19. Jh. Stand das Gebiet der Gemeinde Poggersdorf unter der Verwaltung verschiedener Grundherrschaften.

Dies änderte sich, als in der Folge der Märzrevolution 1848 das gesamte Staatsgebiet einen verwaltungsmäßigen Umbau erfuhr. Mit der Trennung der Gewalten gingen die Bildung der politischen Bezirke und der freien Gemeinden einher.

Im Jahre 1849 wurde das provisorische Gemeindegesetz erlassen. 1850 wurde die Gemeinde Poggersdorf unter dem Namen Windisch St. Michael erstmalig urkundlich erwähnt. Im Jahre 1856 war Baubeginn für die Volksschule Poggersdorf, welche in der Folge 1957 und 1995 erweitert wurde.

Am 12. 5. 1896 wurde die Gemeinde Windisch St. Michael mit LGBl. Nr. 17/1869 in Poggersdorf unbenannt. Im Herbst des Jahres 1899 gab es im Gemeindegebiet von Poggersdorf ein Kaisermanöver, welches der Kaiser am 11. 9. persönlich besuchte.

Die Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 erbrachte für Poggersdorf folgen des Ergebnis: 81,1 % für Österreich, 18,9 % für Jugoslawien. Am 2. 7. 1929 wurde in Erlach beim Anwesen vlg. Ouschan ein vergrabener Silbertopf mit Münzen gefunden. Es handelte sich dabei um 757 Silberdenare, davon 754 Stück aus der Münzstätte des Patriarchats Aquilea und 3 Stück der Bischöfe von Triest.

Dieser Münzfund stammte aus dem Jahre 1365 nach Chr. Die älteste Ortschaft der Gemeinde Poggersdorf dürfte vermutlich Wirt schach sein. Erstmals urkundlich er wähnt als Wirzolach 965 und danach 1389 als Wirtzach. Zweitälteste Ortschaft ist Ströglach, das erstmalig 1061 als Strielach und 1289 als Strieglach sowie 1371 als Strelach urkundlich erwähnt wird. Aus einer Urkunde im Jahre 1091 geht hervor, dass in dieser Zeit in Strög lach Weinbau betrieben wurde.